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Sprachen sich an der Generalversammlung der VR Energiegenossenschaft Südpfalz eG für Windenergie in der Region aus.
(v.l.n.r): Dieter Zeiß (Vorstandsvorsitzender VR Energiegenossenschaft Südpfalz), Torsten Blank (Bürgermeister Billigheim-Ingenheim), Theresia Riedmaier (Landrätin Kreis Südliche Weinstraße), Markus Laux (Aufsichtsratsmitglied VR Energiegenossenschaft Südpfalz), Raimund Schilling (Vorstandsmitglied VR Energiegenossenschaft Südpfalz), Christoph Ochs (Aufsichtsratsvorsitzender VR Energiegenossenschaft Südpfalz) und Christoph Bals (Geschäftsführer Germanwatch)




In ihrer zweiten Generalversammlung zog die VR Energiegenossenschaft Südpfalz eG eine durchweg positive Bilanz. Rund 200 Interessenten, darunter 104 Mitglieder, konnte der Aufsichtsratsvorsitzende der Genossenschaft Christoph Ochs im Bürgerhaus in Billigheim-Ingenheim begrüßen. In gerade mal zwei Jahren gehören 330 Mitglieder der Genossenschaft an. 2011 seien 105 und 2012 bereits 103 Mitglieder neu eingetreten, berichtete Dieter Zeiß, Vorstandsvorsitzender der Energiegenossenschaft stolz. "Unsere Mitgliederentwicklung ist ein Beweis dafür, welchen Stellenwert erneuerbare Energien in unserer Region eingenommen haben und das die Bürger an dieser wirtschaftlichen Entwicklung partizipieren möchten", so Zeiß. Unter den Mitgliedern seien auch zehn Kommunen, berichtete der Vorstandsvorsitzende. Erst kürzlich trat die Gemeinde Knittelsheim als 300. Mitglied bei.

Zeiß ist überzeugt, dass die Neuausrichtung der Energieversorgung nach dem Atomunfall in Japan auch für die Südpfalz den Bau von weiteren Windkraftanlagen bringen werde. Allerdings müssten Investitionen in relativ windschwachen Gebieten wie der Südpfalz unter dem Aspekt der wirtschaftlichen Attraktivität genau unter die Lupe genommen werden. Zeiß schätzt, dass für eine Umsetzung der Anlagen noch mindestens zwei Jahre ins Land gehen werden. "Wir suchen die finanzielle Beteiligung an zukunftsweisenden und langfristig rentablen Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien auch außerhalb der Südpfalz", gab Zeiß vor.

Die Landrätin des Kreises Südliche Weinstraße Theresia Riedmaier äußerte sich in ihrem Grußwort sehr aufgeschlossen zur Windenergie in der Südpfalz: "Fukushima hat uns zum Umdenken gezwungen. Die Zeit ist gekommen nicht länger gegeneinander zu arbeiten, sondern Kompromisse zu finden, die den Energie-Mix herbeiführen", so die Landrätin. Verbands- und Ortsbürgermeister Torsten Blank nannte als Ziel die 100-prozentige Energieversorgung auf eigener Fläche. Aktuell würden 13 Prozent des Energiebedarfs in Billigheim-Ingenheim über Fotovoltaik abgedeckt.

2011 habe die Genossenschaft den ersten Strom aus Fotovoltaikanlagen ins Netz geliefert und daraus einen Erlös von 171.346 Euro erzielt. Diesem Gewinn standen Abschreibungen, betriebliche Aufwendungen, wie Miete und Versicherungen, sowie Zinsen und Steuern gegenüber, woraus ein positives Betriebsergebnis in Höhe von 33.794 Euro resultierte. Abzüglich des Verlustvortrages aus dem Vorjahr konnte ein Bilanzgewinn von 10.280 Euro ausgewiesen werden. Einstimmig beschlossen wurde, daraus eine Dividende von drei Prozent auszuschütten und den Rest Rücklagen zuzuführen.

Das Anlagevermögen erhöhte sich von 1,17 Millionen Euro auf 2,07 Millionen Euro somit auch die Verbindlichkeiten für Investitionen auf 2,1 Millionen Euro. Das Eigenkapital in Form von Geschäftsguthaben der 227 Mitglieder belief sich auf 227.000 Euro. Der Jahresabschluss 2011 mit einer Bilanzsumme von 2,34 Millionen Euro wurde von den Mitgliedern einstimmig genehmigt.

Vorstandsmitglied Raimund Schilling stellte der Versammlung die zwölf Fotovoltaikanlagen vor, die seit 2010 errichtet wurden. 982 Kilowattpeak Leistung würden diese erbringen; somit durchschnittlich 933 Personen mit Strom versorgen und jährlich 513 Tonnen CO2 einsparen. "Das wir bereits nach dem ersten vollen Geschäftsjahr unseren Mitgliedern eine Dividende ausschütten können, macht deutlich, dass wir richtig gehandelt haben", so Schilling und stellte anhand von Planzahlen einen Jahresüberschuss von 22.000 Euro für das laufende Jahr in Aussicht.

Aufsichtsratsvorsitzender Christoph Ochs nutzte das Forum, Ludwig Merkel offiziell aus dem Vorstand der Genossenschaft zu verabschieden. Merkel, der auf eigenen Wunsch ausschied, war Gründungsinitiator der VR Energiegenossenschaft Südpfalz und ein profunder Fachmann erneuerbarer Energien, wie Ochs ihn beschrieb.

Die globale Bedeutung der Energiewende und ihre lokale Umsetzung, schilderte Christoph Bals, politischer Geschäftsführer der Nichtregierungsorganisation Germanwatch in seinem Impulsvortrag. Bals erläuterte die Herausforderungen Deutschlands und damit auch der Südpfalz bei der Umsetzung der Energiewende. Initiativen wie die VR Energiegenossenschaft Südpfalz seien genau die Initiativen, die dafür gebraucht werden würden.

Ein Geschäftsanteil an der Energiegenossenschaft ist derzeit für 1000 Euro zu haben.
Informationen zur Mitgliedschaft finden Sie unter www.vr-energiegenossenschaft.de.