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Warum eine Genossenschaft?

  Demokratisch, selbstbestimmt offen
  Bürgergenossenschaften vereinen Bürgerverantwortung, Selbstorganisation und wirtschaftliche Teilhabe.
  Eine gute Möglichkeit, bürgerliches Engagement für den Klimaschutz und die Erzeugung umweltfreundlicher Energie zu verbinden.
  Die Teilhabe der Bürger an »ihren Anlagen« trägt wesentlich zur Steigerung der Akzeptanz (auch großer Anlagen) bei.
  Unabhängig, sicher: Die Genossenschaft ist laut Satzung dem Wohl ihrer Mitglieder verpflichtet.
  Entsprechend dem sozialen Fördergedanken kann sich jeder mit einer vergleichsweise kleinen Investition beteiligen.
  Jeder kann mitmachen - ein Kopf, eine Stimme
  Organe: Vorstand/Aufsichtsrat/Generalversammlung
  »Klare Spielregeln«
  Genossenschaftlicher Prüfungsverband mit gesetzlichem Prüfungsauftrag
  Transparenz durch Prüfung und Berichterstattung
 

 

Ministerpräsident Kurt Beck übernimmt in Rheinpfalz-Pfalz die Schirmherrschaft zum Internationalen Jahr der Genossenschaften.

 www.genossenschaften.de/schirmherrschaft

 

Das Internationale Jahr der Genossenschaften nutzen - Bürgerinnen und Bürger für regionale Wirtschafts- und Energieprojekte gewinnen
 

 

LANDTAG RHEINLAND-PFALZ
                    16. Wahlperiode
Drucksache 16/829
19.01.2012

 

Antrag *)

der Fraktionen der SPD, CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN


Das Internationale Jahr der Genossenschaften nutzen -
Bürgerinnen und Bürger für regionale Wirtschafts- und Energieprojekte gewinnen
I.

Genossenschaften haben sich gerade in Zeiten großer struktureller wirtschaftlicher Veränderungen als innovative und stabile Unternehmensform erwiesen. Ihre wirtschaftliche und soziale Bedeutung ist nicht zu unterschätzen, denn die Genossenschaften bieten mit ihren Wesensmerkmalen gemeinschaftlicher Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstorganisation sowie einer demokratisch strukturierten Beteiligung ihrer Mitglieder ein besonderes Potenzial zur Lösung wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Herausforderungen. So tragen sie zur Stabilisierung regionaler Wirtschaftskreisläufe bei und fördern die lokale Beschäftigung. Sie sind Träger einer solidarischen Ökonomie, für die Werte wie Vertrauensbildung, Kooperation, Wertschätzung, Demokratie und Solidarität prägend sind. Gerade in Rheinland-Pfalz hat die Genossenschaftsidee eine lange Tradition; 1847 wurde in Weyerbusch von Friedrich Wilhelm Raiffeisen der erste Hilfsverein zur Unterstützung der Not leidenden ländlichen Bevölkerung gegründet.

In Deutschland gibt es mehr Genossenschaftsmitglieder (ca. 22 Millionen) als Aktionäre (rund acht Millionen). Die Volks- und Raiffeisenbanken sichern mit ihrer vorausschauenden Geschäftspolitik gemeinsam mit den Sparkassen die Finanzierung des Mittelstandes. Nicht ohne Grund sind etwa in der Finanzkrise die Genossenschaftsbanken Volks- und Raiffeisenbanken gemeinsam mit den Sparkassen im Vergleich zu Instituten anderer Rechtsform am besten durch die Krise gekommen. Zahlreiche leistungsfähige Genossenschaften in Rheinland-Pfalz sichern den Landwirten und Winzern leistungsfähige Marktpositionen und eröffnen enorme Entwicklungsperspektiven. Durch viele Baugenossenschaften erhalten die rheinland-pfälzischen Bürgerinnen und Bürger die Chance, "Miteigentümer" ihrer Wohnung zu werden und kommen in den Genuss preiswerten und guten Wohnens. Die aus dem demografischen Wandel und der Gestaltung der Energiewende entstehenden neuen gesellschaftlichen Herausforderungen können mit Hilfe von Genossenschaften beispielsweise bei Wohnprojekten, durch Energiegenossenschaften oder bei Dorf- und Stadtteilläden angemessen bewältigt werden.

II.

Im Zuge einer zukünftig dezentralen Energiegewinnung und -verteilung spielen kommunale oder Bürger-Energiegenossenschaften neben anderen Unternehmens- und Beteiligungsformen eine wesentliche Rolle. Damit die Wertschöpfung in der Region bleibt, sollten Bürgerinnen und Bürger, aber auch Genossenschaftsbanken und Sparkassen beteiligt werden. Bei kommunalen Energiegenossenschaften kann durch eine Zusammenarbeit mit anderen Kommunen sowohl eine höhere Akzeptanz als auch eine noch bessere Versorgung erzielt werden. Mit einer Genossenschaft ist der Einsatz erneuerbarer Energien bedarfsnah unter Berücksichtigung des regionalen Handwerks zu gewährleisten. Dazu sind auch mögliche gesetzliche Anpassungen zu überprüfen.

III.

Im anstehenden, von den Vereinten Nationen ausgerufenen Internationalen Jahr der Genossenschaften 2012 wirbt der Landtag aktiv für eine Stärkung des Genossenschaftsgedankens. Die Landesregierung wird aufgefordert, gemeinsam mit den Verantwortlichen in den Genossenschaften und dem Genossenschaftsverband, einen Leitfaden zu erstellen und über Informationen und Unterstützung von Beratungen zu einer Stärkung des Genossenschaftsgedankens und einer solidarischen Ökonomie beizutragen.

 

       Für die Fraktion der SPD:
Barbara Schleicher-Rothmund
Für die Fraktion der CDU:
Hans-Josef Bracht
Für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
Nils Wiechmann

 

 

*) Dieser Antrag tritt an die Stelle des Antrags der Faktionen der SPD und BÜNDNIS 90/DIE
    GRÜNEN - Drucksache 16/798.

Quelle: Das Offene Parlamentarische Auskunftssystem des Landtags Rheinland-Pfalz (OPAL)