Am 25. September sind rund 100 Mitglieder und zahlreiche Zuhörer der Einladung zur Generalversammlung der VR Energiegenossenschaft Südpfalz eG gefolgt, die erstmalig in der Mehrzweckhalle in Herxheim-Hayna stattgefunden hat.
Im Bericht des Aufsichtsrates, geleitet durch den Vorsitzenden Christoph Ochs, sind die Mitglieder über das Geschäftsjahr 2017 informiert worden. Die Genossenschaft betreibt 13 Photovoltaikanlagen in der Region, die einen Umsatzerlös von über 330 TEURO erzielt haben. Abzüglich Abschreibungen, Steuern und weiterer Aufwendungen ist ein Jahresüberschuss von rund 46 TEURO zu verzeichnen. „Wir haben ein sensationelles Jahr hinter uns gebracht und das beste Ergebnis seit Gründung der Energiegenossenschaft erreicht“, resümiert Patrick Morio, der seit diesem Jahr als neues Mitglied im Vorstand der Energiegenossenschaft tätig ist. Dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, eine Dividende von 2,5 Prozent an die 630 Mitglieder auszuschütten, stimmte die Versammlung einstimmig zu.
Das Jahr 2017 hat die Genossenschaft genutzt, um die seit 2015 ausgefallene Photovoltaikanlage auf dem Dach der Feuerwehr Rülzheim wiederaufzubauen. Ebenso ist die Anlage des Feuerwehrhauses in Wörth erweitert worden und am 2. Februar 2018 wieder ans Netz gegangen. „In der nächsten Zeit wollen wir nach dem Vorliegen sämtlicher Zahlen die Leistungsfähigkeit der PV-Anlage für uns einschätzen und entscheiden, ob wir diese im Portfolio behalten“, gibt Raimund Schilling, Mitglied des Vorstandes, einen Ausblick auf die nächsten Schritte. Diese Einschätzung orientiere sich, wie sämtliche vorherige und zukünftige Investitionsentscheidungen, an der Wirtschaftlichkeit. „Durch die drastische Reduzierung der Einspeisevergütung ist das von uns praktizierte Dachpachtmodell wirtschaftlich nicht mehr darstellbar“, gibt Schilling zu bedenken. Es sei nach wie vor ein großes Anliegen, den Ausbau der Energiegenossenschaft voranzutreiben, allerdings nur, wenn die Umsetzung wirtschaftlich sei und den Fortbestand der Genossenschaft nicht gefährde.
Die Energiegenossenschaft verzeichnet mit einer Bilanzsumme von 2,44 Mio. Euro einen geringfügigen Rückgang um 0,8 Prozent. Einem Anlagevermögen von 2,32 Mio. Euro stehen überwiegend Verbindlichkeiten von 1,64 Mio. Euro gegenüber, die sich um 4,94 Prozent verringert haben. Die anwesenden Mitglieder haben dem Jahresabschluss 2017 zugestimmt und Vorstand und Aufsichtsrat entlastet. Dr. Werner Hitschler und Dr. Marco Kern sind als Mitglieder des Aufsichtsrates ohne Gegenstimmen wiedergewählt worden.
Das bisherige Mitglied des Vorstands, Bernhard Wagner, hat die Energiegenossenschaft im zweiten Quartal 2018 verlassen. „Wir danken Bernhard Wagner für sein Engagement und seine Unterstützung bei der Verwirklichung vielseitiger Projekte. Aufgrund seiner Expertise und Erfahrungen hat er maßgeblich zu einer erfolgreichen Umsetzung beigetragen“, betont Ochs.
Im Anschluss hat Dr. Andreas Becker in seinem Vortrag zum Thema „Klimawandel in Deutschland und der Pfalz“ interessante Entwicklungen aufgezeigt und Zukunftsszenarien skizziert. Eines der Szenarien besagt beispielsweise, dass es nach aktuellen Untersuchungen im Jahr 2100 in Ludwigshafen im Durchschnitt vergleichsweise so warm sein wird wie derzeit in Mailand. Auch ist damit zu rechnen, dass Extremwetterereignisse hierzulande kontinuierlich zunehmen werden. Becker ist Leiter des Referats Niederschlagsüberwachung beim Deutschen Wetterdienst.